an Frau Gruß und Frau Stegmann aus der Verwaltung, Waltraut Biester und Andrea Dücker vom Freundeskreis. Freitag, 11. März 2022

 

Aufgrund der sich fast täglich verändernden Situation, sind die Informationen vorläufig, wöchentlich erfolgt jeweils freitags ein Update an alle Bürgermeister Schleswig-Holsteins. Der Freundeskreis wird ebenfalls informiert.

Es gibt drei Zugangswege für Flüchtlinge aus der Ukraine

1. Das Land Schleswig-Holstein sendet Flüchtlinge in ein zentrales Aufnahmelage in Neumünster

2. Flüchtlinge melden sich nicht beim Kreis Stormarn an, sondern bei Frau Hodiamont zur Antragsaufnahme für Asylbewerberleistungen. Die Ausländerbehörde hat keine Kapazitäten, um Termine in dieser Masse zu vereinbaren

3. Flüchtlinge werden von Freunden, Bekannten in Ammersbek privat aufgenommen. Um Leistungen zu erhalten, müssen sich alle ebenfalls bei Frau Hodiamont melden.

Die Gesamtzahl der zu erwartenden Flüchtlinge ist unklar. ab sofort sind alle Gemeinden aufgefordert, weitere Unterbringungsmöglichkeiten zu suchen. In Ahrensburg werden z.B. in der Berufsschule 200 Betten für eine Erstaufnahme aufgebaut, ebenfalls in einer Schule in Bad Oldesloe.

In Ammersbek sind bereits 22 Personen untergebracht + Dunkelziffer. Angeboten sind von privat 15 Unterkunftsmöglichkeiten.

 

Unterbringung

Zu bedenken ist, dass viele umgeimpft sind, einige infiziert. Für diese Personen müssen Quarantänemöglichkeiten gefunden werden. Ein weiteres Problem ist, dass viele Geflüchtete ihre Haustiere mitgebracht haben. In Gemeinschaftsunterkünften dürfen keine Tiere untergebracht werden. Es ist möglich, Tiere im Tierheim in Großhansdorf unterzubringen. Für alle Tiere gilt eine 21 tägige Quarantänepflicht.

Die Gemeinde bemüht sich forciert um Anmietung von Wohnungen. In der nächsten Woche werden zwei angebotene Häuser besichtigt. In den bestehenden Einrichtungen sind maximal noch 8 Personen unterzubringen, bis zu 20 Personen, wenn umverteilt wird, z.B. die Bewohner aus der Georg-Sasse-Straße in die Ohlstedter Strasse verlegt werden würden. Das soll möglichst vermieden werden. Parallel zu der Zuweisung von ukrainischen Flüchtlingen ist auch noch mit weiterem Zuzug von Flüchtlingen aus Afghanistan zu rechnen. Wenn das Land Flüchtlinge zuteilt, müssen sie aufgenommen und untergebracht werden. Eine Notlösung wäre die Unterbringung in der Sporthalle.

Die beste Lösung wäre, wenn eine Unterbringung im Haus am Schüberg möglich wäre. Neuer Besitzer ist die Diakonie, zuständig für eine Bewilligung ist der Kirchenkreis Ost in Hamburg. Die Gemeinde hat dringenden Bedarf angemeldet - vielleicht haben wir Glück. Mit einer Entscheidung ist im Laufe der nächsten zwei Wochen zu rechnen.

Eine weitere Notlösung wäre der Aufbau von Wohncontainern. Das Land hebt die bisherigen Auflagen zur Bewilligung auf. Die Gemeinde hält Ausschau nach geeigneten Flächen. Allerdings muss mit ca. 6 Monaten bis zur Fertigstellung gerechnet werden.

 

Wie ist der behördliche Ablauf für Flüchtlinge?

  1. Anmeldung im Rathaus Ammersbek

  2. Termin bei der Ausländerbehörde

  3. formale Klärungen können später erfolgen, erstmal ein Dach über den Kopf

  4. Kommt jemand ohne Pass, muss er sich bei der Ausländerbehörde melden (vorher um Termin bitten)

  5. Wer aus der Ukraine kommt, hat einen Einreisestempel.

  6. Für minderjährige unbegleitete Flüchtlinge ist das Jugendamt in Bad Oldesloe zuständig.

Sprachmittler können Ukrainer sein, die bereits länger in Ammersbek leben.

 

Kitas und Schulpflicht

Die Kitas sind voll belegt, möglich wäre eine Vergrößerung der Gruppenstärke zu beantragen bis auf 25 Kinder pro Gruppe. Problematisch daran ist, dass dadurch nicht die Zahl der Erzieher steigt und die pädagogischen Anforderungen erheblich steigen würden.

Passender wäre, eine extra neue Gruppe zu bilden. Frau Weißwange hat in ihrer Einrichtung eine ukrainische FSLerin, die eingesetzt werden könnte. Sicher hätte auch die eine oder andere Mutter Interesse, sich um eine Betreuung der Kinder zu kümmern. (meine Frage, ob so etwas in den Räumen der Kirche wohl möglich wäre?) Unterstützung könnte evtl. auch über Frau Timm von der Familienfürsorge in Bargteheide vermittelt werden.

 

Finanzielle Leistungen für Geflüchtete

Leistungen werden in bar ausgezahlt. Der Kreis empfiehlt wöchentliche Auszahlungen. Dadurch wäre gleichzeitig ein regelmäßiger Kontakt und Unterstützung durch die Verwaltung möglich. Es erging eine Anweisung an Frau Hodiamont in Zukunft den Schwerpunkt ihrer Arbeit auf die aktuelle Situation der Neuankömmlinge aus der Ukraine zu legen. Bisher war ihre Aufgabe die Integrationsunterstützung Geflüchteter.

Deutschkurse, zu rechnen ist mit der Finanzierung von Integrationskursen. Als Überbrückung wäre ein Besuch von VHS Kursen möglich, der selbst zu zahlen wäre. Der Freundeskreis könnte über einen Antrag über Frau Hodiamont 75% der Kurs- und Fahrtkosten finanzieren.

In Zukunft werden wir eine Ukrainegruppe bilden, die über aktuelle Aktivitäten informiert wird. Bittet melden Sie mir zurück, ob Sie dazu gehören möchten.

Waltraut Biester