Der Freundskreis für Flüchtlinge in Ammersbek wurde 1 Jahr alt

Ammersbek hat zur Zeit 47 Asylbewerber und Flüchtlinge. Die meisten kommen aus Afghanistan. Ungefähr ein Viertel sind Kinder. Es sind Familien dabei, die sich zu dritt, zu viert oder zu fünft engen Wohnraum teilen. Die allein reisenden Männer teilen sich den zugewiesenen Raum zu viert. Die Kinder gehen in die Kindergärten und Schulen vor Ort und werden dort gefördert. Auch der Sportverein mit seinen Fußballgruppen ist beliebt. Die Eltern haben noch keine Arbeitserlaubnis oder noch keine Arbeit gefunden. Wenige haben Jobs gefunden. Seit einem Jahr ist es ihnen erlaubt, sich auch außerhalb des Kreises Stormarn zu bewegen. Die Erwachsenen lernen eifrig Deutsch, was ihnen viel schwerer fällt, als ihren Kindern.

Die monatliche Teestube ist ein fester Bestandteil unserer Arbeit. Informationen werden ausgetauscht und geschenkte Kleidung oder Haushaltsartikel liegen aus, um sich etwas auszusuchen. Fröhliche Gespräche finden statt. Wir fanden für diese Treffen persisch sprechende Frauen, die notfalls übersetzen können. 

Der Deutschkurs findet inzwischen drei Mal in der Woche für eine Stunde statt. Lehr- und Lernmaterial in drei Stufen je nach Fähigkeiten, von der Alphabetisierung bis zur komplizierten deutschen Grammatik wir in drei parallelen Gruppen benutzt. Unsere ehrenamtlichen Lehrer benötigen dringend Verstärkung, für die Kleingruppen oder um weitere Kurse an zu bieten! 

Ein wesentlicher Teil unseres Engagements ist das Beschaffen von Fahrrädern und ihre Reparatur. Für das Reparieren brauchen wir noch einen Raum oder Unterstand, sowie weitere Kenner der Materie, die bereit sind, mit anzupacken und die Fahrradbesitzer schulen. 

Zunächst nahmen wir gern Sachspenden von Ammersbeker Bürgern an. Davon mussten wir Abstand nehmen, denn unsere Abstellkammern waren schnell überfüllt. Wir haben zur Zeit keine  kostenfreie Lagermöglichkeiten und keine Personen, die Spenden sortieren. 

Einige Flüchtlinge benötigen medizinische und psychologische Unterstützung. Ein Mitglied unseres Freundeskreises erstellte eine Liste von Ärzten in Hamburg, die auch persisch sprechen können. Auch hier benötigen wir Unterstützung, um kranke Menschen zu Ärzten nach Hamburg zu begleiten. Wir freuen uns aber auch über die Hilfen, die im medizinischen Bereich vor Ort geleistet werden!

Ein sehr aufwändiger und ziemlich erfolgloser Teil unserer Arbeit war die Wohnungssuche. Eine Wohnung konnten wir über den freien Markt finden und zwei Wohnungen wurden der Gemeinde Ammersbek angeboten. In diesen Fällen halfen wir mit Freude beim Umzug und beim Einrichten der Wohnung. 

Die Notunterkünfte in Ammersbek sind belegt und es sind weitere Personen angekündigt. Wir brauchen dringend Wohnungen für 2, 3, 4 oder 5 Personen! Haben Sie ein Haus, eine Wohnung oder eine Einliegerwohnung, die Sie vermieten können? Die Miete zahlt die Gemeinde Ammersbek bis zu einer festgelegten Höhe.

Inzwischen ist unser Freundeskreis auf ca. 20 ehrenamtliche MitarbeiterInnen und UnterstützerInnen angewachsen. Da unser Bürgermeister davon ausgeht, dass in diesem Jahr noch 37 Flüchtlinge nach Ammersbek kommen, freuen wir uns über jeden Ammersbeker, der eine Aufgabe bei uns übernehmen kann! 

Karin Wisch