Geflüchtete Menschen in Ammersbek

Die Kirchengemeinde in Hoisbüttel hat den Vater eines Armeniers, den viele aus den letzten Pfingstgottesdiensten kennen, beerdigt. Leider war Pastor Weißwange verreist, aber Pastor Cord Denker hat ihn gut vertreten. Dabei merkten wir, wie wichtig Gemeinschaft über verschiedene Nationalitäten und Glaubensgemeinschaft hinaus ist. Zur Beisetzung kamen Geflüchtete, die in Ammersbek leben, einige Kontaktpersonen aus dem Freundeskreis und auch eine Gruppe aus der Unterkunft des Vaters aus Lübeck. Es fehlten die  Mutter und die Schwester des Trauernden, die sie zunächst zurück gelassen hatten und die jetzt wenig Chancen haben nachzukommen. Freunde und Bekannte sind nur ein kleiner Trost. In der Anfangszeit hatten wir in gefragt, ob er denn Christ sei. Etwas empört antwortete er damals, Armenien sei das erste christliche Land gewesen!

Der Freundeskreis für Flüchtlinge in Ammersbek besteht nun bereits seit 3 1/2 Jahren. In dieser Zeit hat sich einiges entwickelt und verändert. Inzwischen haben wir gelernt und uns darauf eingestellt, dass anstatt der monatlichen Teestube für alle, getrennte Treffen für Frauen mit Kindern und für Männer viel beliebter sind. Die Atmosphäre ist nun in beiden Gruppen lockerer und fröhlicher. Ein großer Dank gilt der Kirchengemeinde, dass wir die Räume auch dafür nutzen können!

Bewährt haben sich Kleiderkammer und Fahrradwerkstatt. Beide ehrenamtlichen Teams leisten großartige Arbeit! Öffnungszeiten finden Sie auf der Seite www.freundeskreis-ammersbek.de

Besonders erfreulich ist die Entwicklung der Kinder: Im Kindergarten lernen sie ganz schnell Deutsch. Der Wechsel aus der Grundschule in Hoisbüttel in die weiterführenden Schulen muss gut überlegt sein und die Anmeldungen sind aufregend. Die erfolgreiche Teilnahme am Schachturnier oder im Sportverein sind Schritte zur Integration.

Die Arbeitssuche und die Suche nach Praktikumsstellen für die Erwachsenen mit Unterstützung durch Frau Hodiamont von der Gemeinde Ammersbek ist immer noch schwierig.  Es gibt immer wieder Hoffnung, Enttäuschung aber auch Erfolge! Da ist es gut, wenn es Paten gibt, die die Hoffnung nicht aufgeben und Wege begleiten.

Es kommen weiterhin geflüchtete Menschen in Ammersbek an. Ein Teil davon sind volljährig gewordene ehemalige "minderjährige unbegleitete Flüchtlinge". Wenn sie 18 Jahre alt werden, müssen sie aus den Einrichtungen für Jugendliche ausziehen und allein als Erwachsene zurecht kommen. Für sie werden besonders dringend Unterstützer gesucht!  

Geflüchtete aus Afghanistan leben in großer Sorge, seit die Bundesregierung beschloss, dass Afghanistan finanzielle Unterstützung für den Wiederaufbau des Landes bekommt und geflohene Menschen wieder zurück kehren können. Bis Mai 2017 hatte Schleswig-Holstein die Abschiebung ausgesetzt. Grund dafür war, dass in den verschiedenen Provinzen Afghanistans Überfälle von IS stattfanden und viele zivile Tote zu beklagen waren. Afghanistan ist kein sicheres Herkunftsland! Der Freundeskreis hofft, dass dieser Beschluss erneuert wird.
 Karin Wisch


Einladung zum interkulturellen Sommerfest 20. Juli 2017 ab 16 Uhr!

Das Haus am Schüberg öffnet zum dritten Mal seine Räumlichkeiten und das umliegende Gartengelände für ein interkulturelles Fest mit Flüchtlingen und ihre Ammersbeker Nachbarn. Gastgeber sind das Haus am Schüberg, der Freundeskreis für Flüchtlinge in Ammersbek und Flüchtlinge, die hier leben.

Geboten werden internationale Begegnungen, leckere Speisen aus verschiedenen Ländern, Informationen für Erwachsene und Spielangebote für Kinder.

Willkommen!

Am 20.Juli 2017 von 16 bis 21 Uhr
Haus am Schüberg, Wulfsdorfer Weg 33

Da die Parkplätze begrenzt sind, bitten wir , dass Sie zu Fuß oder per Rad kommen.