Nachbarschaftsgespraech jiw

Die während des Sommerfestes fast nebenbei angemerkten Beschwerden über gelegentliche Störungen durch Aktivitäten der Bewohner in der Unterkunft Georg-Sasse-Straße nahmen wir zum Anlass, zu einem nachbarschaftlichen Gespräch einzuladen. Fünf Wochen nach dem Fest trafen sich 9 BewohnerInnen, ein Übersetzer für Arabisch, einer für Dari, ein Bewohner als Übersetzer für Kurdisch, zwei Nachbarn und drei Mitglieder des Freundeskreises am 15. September und griffen die Beschwerden auf.
Es wurde ein gutes Gespräch: ernsthaft, respektvoll und entspannt. Deutlich wurde, dass zum einen durch die Lage der Unterkunft (im spitzen Winkel zwischen den Häusern der Längenkoppel und dem angrenzenden Haus in der Georg-Sasse-Straße) alle Geräusche verstärkt werden. Zum anderen kommt außerdem die unvorteilhafte Akustik des großen Aufenthaltsraumes - gefliester Boden und keine Gardinen zum Tragen. Einigkeit bestand, die Ruhezeiten in Zukunft zu beachten und einzuhalten, vor allem die Nachtruhe ab 22.00 Uhr.
Sehr viel Verständnis äußerte der 88-jährige Nachbar aus der Georg-Sasse-Straße. In seinem Haus lebten nur ältere Menschen, die während der Zeit, als das Haus noch von der Post genutzt wurde, an Ruhe gewöhnt waren. Jetzt wäre das richtige Leben eingekehrt: Familien mit Kindern, Lebendigkeit .
Er bedauerte nur die Verständigungsschwierigkeiten aufgrund unterschiedlicher Sprachen, ihm bliebe leider nur, bei gelegentlichen Begegnung freundlich zu lächeln. Da freute es mich, ihn mit dem zwölfjährigen kurdischen Jungen Hosti bekannt zu machen, der schon einiges deutsch sprechen kann und sehr kontaktfreudig ist.
Ergebnis des Treffens: eine Brücke geschlagen, kleine Schritte in Richtung Integration gemacht, Möglichkeiten zu schaffen, teilzuhaben, ins Gespräch zu kommen. Ein Dank an alle Teilnehmer. Waltraut Biester